Copyright: Elio Donauer: Christina Schumacher (links) und Stephanie Hering von «Sofa*P»

Wieviel Raum brauchen wir?

06.03.2025

Dieser Frage widmete sich die erste Ausgabe des neu lancierten Dialog-Formats mit dem Namen „BRIGHT“, welches in der Kulturbar GLEIS stattfinden wird.

Kalkbreite
Zollhaus
Leepünt

Eine hohe Dichte gab es nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Der hintere Raum im GLEIS war bis auf den letzten Platz besetzt, die Stimmung vom „geteilten Wohnzimmer“ war perfekt. Ella Ronen eröffnete den Abend mit vibrierender Musik und Reflektionen zum Thema (u.a. von Bell Hooks).

Als erste Referent*innen traten Christina Schumacher & Stephanie Hering von Sofa*p mit der Frage auf die Bühne: Wer kann eigentlich (Raum) teilen? Denn, so schlussfolgerten die beiden Expert*innen, Verzicht ist eine Entscheidung, die sich jemensch leisten können muss. Diese und weitere Gedanken aus soziologischer Perspektive wurden im performten Dialog erörtert.

Claudia Thiesen (Thiesen & Wolf) brachte den Diskurs zu Raumanspruch und -verbrauch anschliessend gekonnt auf die Ebene der Anwendung, mit Praxisbeispielen und Widersprüchen. Wohnen als Statement, Micro-Living als Renditestrategie, unterschiedliche Wohnungstypen für verschiedene Lebensmodelle, exklusive Nutzungsansprüche an Wohnräume und auch: Was findet eigentlich im Aussen- und Zwischenbereich statt? Inwiefern kann „das Dazwischen“ einen Mehrwert zum privaten Wohnraum darstellen?

Das dritte und letzte Inputreferat kam ergänzend, provozierend und amüsant zugleich von Hans Widmer: In der (Wohn-)Raumplanung knalle Soziologie auf Beton. „Wo ist eigentlich unsere Wohnscham?“ fragt er rhetorisch ins Publikum und zieht Vergleiche zum diskursiv geächteten Flugverkehr und Fleischverzehr. „Auf wieviel Wohnraum isst du dein Fleisch?“, frage hingegen nie jemand, obwohl die Nachhaltigkeitsbilanz von privatem Wohnflächenverbrauch keinesfalls geringzuschätzen sei.

Danach diskutierten die Anwesenden in kleinen Runden weiter – und wir machen uns an die Planung der nächsten Ausgabe, diesmal zum Thema „Aneignung von (Frei)Räumen“.

SAVE THE DATE: Am 7.4. um 19 Uhr im GLEIS, Detailinformationen folgen!

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