Klimastreik 15.3.19

19.03.2019Solidarität mit dem Klima

Am Klimastreik vom letzten Freitagnachmittag bekundeten Tausende von Züricher*innen ihre Solidarität mit dem Klima – und das bei Regenwetter und Kälte. Für die Zukunft unseres Planeten, denn es gibt keinen Planet B!

Bei jedem neuen iPhone, das auf dem Markt erscheint, harren Hunderte von Menschen vor geschlossenen Ladentüren aus, um sich das neuste Handy-Modell zu ergattern. Sie lassen sich schon Stunden vorher dort nieder, sie zelten, sie warten und stehen sich die Füsse platt. Und das bei jedem Wetter. Wofür würdest du deine Zelte aufschlagen und nasse Füsse in Kauf nehmen? Für ein neues Handy? Für das Konzert deiner Lieblingsband? Oder allenfalls für die Zukunft dieser Welt?

Klimastreik 15.3.19

Am Klimastreik vom letzten Freitagnachmittag haben rund zwölftausend Demonstrant*innen bewiesen, dass ihnen das Klima am Herzen liegt. Mit Transparenten und Regenschirmen gewappnet strömten die Zürcher*innen zur Polyterrasse am Fuss der ETH, um ihre Solidarität mit dem Klima und der Zukunft unseres Planeten zu bekunden. Wer nicht laufen mochte, wartete im kalten Nass geduldig auf einen freien Platz im Polybähnli, die nostalgische Standseilbahn, die das Central mit dem Universitätsquartier verbindet. (Hätte das Zürcher Stadtbähnli häufiger eine solchen Andrang zu verzeichnen, hätte man auf die UBS Rettungsgelder wohl dankend verzichtet!)

Einmal oben angekommen, offenbarte sich einem ein eindrücklicher Blick – nicht über die Zürcher Altstadt und das Limmatufer, denn diese waren an diesem Tag nebelverhangen und grau – sondern über ein kunterbuntes Meer tropfnasser Zürcher*innen, die gut gelaunt und dicht gedrängt auf den Beginn des heutigen Klimastreiks warteten.

Klimastreik 15.3.19

Der Klimastreik, die internationale Bewegung von Jugendlichen, die gegen den Klimawandel die Schule schwänzen, hat längst die gesamte Bevölkerung erreicht. Nach wie vor von Schüler*innen und Jugendlichen organisiert, zieht die Bewegung mittlerweile auch Familien und ältere Leute an. Selbsternannte „Klimagrosseltern“ und Kleinkinder in Eisbärenkostümen stehen gemeinsam für die Zukunf unseres Planeten ein. Denn es gibt keinen Planet B, wie auf vielen Tansparenten unmissverständlich konstatiert wird.

Das schlechte Wetter stellte auch eine akustische Herausforderung dar. Von den Kundgebungen war kaum etwas zu hören. Aber das störte hier keinen, denn der Klimaschutz braucht Taten, nicht Worte. Oder, um es im Jargon der Demonstrant*innen zu sagen: Lifere nöd Lafere.

„Oisi Zuekunft, oisi Welt, oises Klima, oisi Stadt – Klimanotstand jetzt sofort!“, jaulten sogleich alle im Chor. Solidarität mit dem Klima, Solidarität mit den Nachkommen, Solidarität mit der Welt. Da wird einem auch bei kaltem Wetter das Herz warm. Und deshalb schreien auch wir von der Genossenschaft Kalkbreite in den Regen: „What do we want? Climate justice! When do we want it? Now!“

Text: Aline Diggelmann

Klimastreik 15.3.19