10 Jahre Genossenschaft Kalkbreite: Jubiläumsfest vom 16.9.2017.

10 Jahre Genossenschaft Kalkbreite

Die Überraschung war riesig, als im September 2007 bekannt wurde, dass die erst zwei Monate zuvor gegründete Genossenschaft Kalkbreite das Baurecht auf dem Areal Kalkbreite erhält. „Nach diesem Bescheid wurde als erstes gefeiert, danach machten wir uns an die Arbeit und entwarfen das vielschichtige, heute umgesetzte Raumprogramm“ sagte Res Keller, langjähriger Geschäftsführer der Genossenschaft. Am 15. und 16. September 2017 wurde nun wieder gefeiert – und zwar das 10-jährige Jubiläum der Genossenschaft.  Wir blickten auf die vergangenen 10 Jahre zurück, diskutierten mit Gästen über aktuelle Themen des Lebens in der Stadt und sorgten natürlich auch für das leibliche und sinnliche Wohl mit Essen, Trinken und Musik.

Plattform für politische Themen

Ein Fixpunkt war der politische Nachmittag, während dem wir auf drei Podien Fragen zum Thema „Wem gehört Zürich?“ nachgingen. Hochkarätige Gäste wie Nationalrätin Jacqueline Badran oder Stadtrat Richard Wolff diskutierten verschiedene wichtige Themen und scheuten sich auch nicht, kontroverse Standpunkte zu vertreten.

Weiterlesen...
„Boden kann man nicht vermehren, wenn die Nachfrage steigt“, sagte Nationalrätin Jacqueline Badran am ersten Podiumsgespräch. In einem Gespräch mit Michael Hauser und Caspar Schärer legte sie ihre Vision dar und plädierte dafür, dass der gesamte Boden ins Volkseigentum übergehen müsste, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass mit diesem wertvollen Gut fair umgegangen werden kann. Beim zweiten Podiumsgespräch wagte sich FDP-Gemeinderat Pablo Bünger „in die Höhle des Löwen“, wie er selber sagte und diskutierte mit Manuela Schiller vom Mieterverband Zürich und Daniel Kurz als Moderator die Frage „für wen bauen wir?“ Kontrovers diskutiert wurde dabei vor allem der Inhalt seiner Einzelinitiative von 2013, die unter dem Titel „Fairness bei staatlich gestützten Wohnbauträgern“ eingegeben worden war. Pablo Bünger vermochte die Anwesenden aber nicht von deren Inhalt zu überzeugen. Das dritte Podiumsgespräch thematisierte eine City Card, die als offiziell ausgestelltes Dokument der Stadt Zürich unter anderem Sans Papiers ermöglichen soll, einen legalen Ausweis in Zürich zu erwerben. Prominenter Gast war Polizeivorsteher Richard Wolff, der mit Bea Schwager und Peter Niederöst unter der Gesprächsleitung von Daniel Stern die Schwierigkeiten erläuterte, denen die Polizei in bestimmten Fällen gegenübersteht. Wie es schien, brauchte er vom wichtigen Anliegen für die Sans Papiers nicht mehr überzeugt zu werden, was aber momentan fehle, sei eine klare Idee zur Umsetzung und Verbesserung des Status’ der Sans Papiers in Zürich. Hinweise zur richtigen Idee und Umsetzungsstrategie erwartet Richard Wolff aber aus verschiedenen Studien, die zur Zeit erarbeitet würden.

Die Wegbegleiter

Das runde Jubiläum nahmen wir zum Anlass, verschiedene Persönlichkeiten über die Genossenschaft Kalkbreite auszufragen, die auf verschiedene Weisen an ihrer Geschichte beteiligt waren, bzw. sind. Diese Liste an Menschen liesse sich fast endlos erweitern mit Menschen, die die Kalkbreite begleitet haben. Da dies aber unsere Ressourcen übersteigt, sollen sie als Beispiele unter vielen gesehen werden.

Res Keller, Initiant des Vereins und der Genossenschaft Kalkbreite und deren erster Geschäftsführer, berichtet über die turbulenten Anfänge.

Erster Teil (1,38 Minuten)

Zweiter Teil (1,49 Minuten)

Martin Vollenwyder, Alt-Stadtrat von Zürich, spricht über die risikoreiche Vergabe des Baurechts an eine Genossenschaft, die erst knapp zwei Monate alt war (1,6 Minuten).

Madeleine Hirsch, Bewohnerin, berichtet über das Leben im Wohn- und Gewerbebau Kalkbreite vor (3 Minuten).

Dimphie Slooters, Mitglied der Genossenschaft Kalkbreite, berichtet, wie das Projekt Zollhaus begann (2,5 Minuten).

Daniel Leupi, Stadtrat Zürich, spricht über die Innovationskraft der Genossenschaft Kalkbreite und das neue Projekt Zollhaus (1,5 Minuten).

Ruth Gurny, Präsidentin, spricht über die ersten 10 Jahre der Genossenschaft Kalkbreite (28 Minuten)